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Pen & Podcast S01E06 – FSK 18. Adult players only?

Februar 09, 2017
MP3

Pen & Podcast bespricht aktuelle Rollenspiel-Themen aus dem Social Media und der Bloggosphäre.

Dieses Mal mit: Ela, Lucas, Dominik und Mauro.
CC Lizenz: creativecommons.org/licenses/by/3.0/
Theme: Take a Chance, Kevin MacLeod (incompetech.com)
Licensed under Creative Commons: By Attribution 3.0 License
creativecommons.org/licenses/by/3.0/

 

In Epsiode 06 widmet sich der Pen & Podcast der Frage nach Gewalt im Rollenspiel, vor allem aber im Hinblick auf ihre Werbewirkung. Kann ein FSK 18 Hinweis mehr Spieler ansprechen? Warum könnte ein solche Aufkleber ein System interessant machen? Und natürlich stellen wir die Frage, ob so etwas überhaupt Sinn macht.
Wieder zu viert vereint gehen wir im Rollenspiegel Aktuell dieses Mal das Thema Spaß (Vergnügen/Humor) am Spieltisch an. Wie viel Spaß verträgt eine Runde? Was ist eigentlich Spaß und wie viel Spaß (mangelnde Ernsthaftigkeit) tut dem Spaß (Spielvergnügen) gut?
Diese und weitere Fragen versuchen wir zu beantworten! Viel Spaß bei Episode 06!

7 comments

  1. Athair sagt:

    Schöne Folge. Insbesondere der Dank an die Unterstützer und Feedback-Geber.

    Zu den Themen kopiere hier mal ein paar Ausschnitte aus meinen Diskussionsbeiträgen im Tanelorn hierher [Kennzeichnung durch „>>“ und „<>Der Pen&Podcast hat völlig Recht, wenn der Begriff „Spaß“ abgelehnt wird. Das ist ein Containerbegriff der von „Jux“/“Unfug“ über „Vergnügen/Unterhaltung“ und „Freude/Ausgelassenheit“ bis hin zu „Befriedigung/Lust/Erfüllung“ vieles bedeuten kann. Keine Variante davon taugt als Spielziel an sich – aber die unterschiedlichen Bedeutungen betreffen verschiedene Ebenen des Spiels, sodass die Verwendung des Worts mehr oder weniger automatisch zu „Kategorien-Fehlern“ führt.<>“Spaß ist nicht genung!“ Ohne ein Grundverständnis der Spielziele der Rundenteilnehmer.innen und entsprechender Methoden diese Ziele zu erreichen, ist Spaß etwas Zufälliges. Eine Spielrunde, die mittel- oder längerfristig miteinander spielen will, muss sich um „Spaß“ keine Gedanken machen. Wohl aber um Spielziele, Interessen und Spaßquellen seiner Mitglieder. Nur wenn die (auch in Bezug auf jede einzelne Person in der Runde) im Spiel genügend Raum haben, kann man „Spaß“ nachhaltig sichern.< Auch das ist ein Grund, warum ich die FSK, so wie sie betrieben wird, für nen schlchten Scherz halte.

    1. Athair sagt:

      … super! Da hat es wohl den Kommentar zerschossen. Vielleicht trage ich den zweiten Teil mal noch nach.

  2. Linus sagt:

    Ein interessant Punkt FSK18 war das D20 3.0 Sexbuch. Nicht weil das Buch spannend war, sondern weil dadurch eine ganz interessante Debatte gestartet hat und tsr/wizards sich dann für 3.5 und 4 ganz von OGL abgewandelt hat. Und das Thema die gesamte Entwicklung der Rollenspielszene beeinflusst hat – aber eher unbeabsichtigt.
    Aber inhaltlich wundert es mich, das ihr kaum auf Vampire eingegangen war. Zum einen war es immer ein Teil des Konzeptes, das man zum Teilen einen Antagonisten gespielt hat. Das es immer die Frage ist, ob unbeteiligte getötet werden. Aber viele spielen das natürlich auch nicht extrem ernst. Ausserdem gibt es von Guy Davids auch unglaublich gruselige Bilder.
    Bei Cthulhu ist der interessantere Punkt, wie man mit Achtung Cthulhu! umgeht, wo viele Dinge, wie der Widerstand, das 3. Reich, Menschenexperimente usw. einen realen Hintergrund haben. Da sollte man wirklich überlegen, wie man mit diesen Themen umgeht, ob man einen Pulp-Ansatz hier verfolgen kann, ob man wirklich Witze machen kann. Hat aber auch keinen FSK18-Hinweis.

  3. Teylen sagt:

    Ich persönlich bin von der Idee des FSK 18 Label nicht überzeugt.
    Der größte Punkt der meines Erachtens dagegen spricht das wenn man es einführt, es sich durchsetzt und von der Bundesprüfstelle ernstgenommen wird Artikel mit einer Freigabe ab 18 schwerer erhältlich werden da beim Verkauf der Altersnachweis zu berücksichtigen ist sowie Artikel ohne eine Freigabe durch die Bundesprüfstelle weitere Auflagen erhalten.
    Das heißt anstelle Rollenspiel zu verbreiten oder ernster zu gestalten stellt man dem Hobby letztlich über den Vorstoß ein Bein.

    Dahingehend ist eventuell durchaus auch White Wolf erwähnenswert.
    Diese sahen sich mit dem Problem konfrontriert das Händler auf, in den USA notwendige, entsprechende Kennzeichnungen dahingehend reagieren würden das jegliche Bücher des Verlags aus dem Sortiment genommen würden. Weil man eine Assoziation zur „Satanic Panic“ vermeiden wollte sowie nicht in die Schmuddelecke gestellt werden.
    Weshalb White Wolf das Label Black Dog gründete um dort, mitunter immernoch in braune Hüllen eingepackt, Bücher vertreiben zu können die andernfalls aus dem Sortiment gefallen wären.

    Ein weiteres Problem ist, meines Erachtens, das die Warnung entweder nicht zutrifft oder nicht von Anspruch zeugt.
    Im ersten Fall ist es ärgerlich bis einfach lächerlich wenn ein Macher versucht sein Werk mit einer Pseudo Freigabe zu mockieren. Ungeachtet des Umstands das es niemanden, auch kein Kind, verstören oder überfordern würde.
    Im zweiten Fall ist es doch so das eine FSK 18 Freigabe in der Regel nicht ein anspruchsvolles Werk kennzeichnet sondern entweder pornographisches oder halbwegs pubertäre Blödeleien ala Ash versus Evil Dead oder Deadpool.

    Darüber signalisiert man dann wiederum nicht das Rollenspiel Erwachsen geworden ist oder eine anspruchsvolle Unterhaltung bietet.
    Entsprechend anspruchsvolle Werke der Bellestrik haben keine FSK draufkleben. Auch der im Podcast genannte Film Schindlers Liste hat keine nennenswerte FSK (für die Neugierigen, Schindlers Liste ist ab 12). So als eine kleine Auswahl, …
    FSK 6: Die letzten Glühwürmchen (Ein Anime darüber wie Kinder im Krieg verhungern. Hat mich knapp eine Woche nachdem anschauen noch beschäftigt)
    FSK 12: Die Stadt der verlorenen Kinder, Dogville, Manderlay, Brazil (runtergestuft)
    FSK 16: Delicatessen, Jin Roh, Akira, Das Schweigen der Lämmer, Requiem for a Dream, Clockwork Orange, 1984

    Angesichts dessen wirkt der Vorstoss Rollenspiele als FSK 18 abstempeln zu wollen eher nach Wichtigtuerei im Pseudo-Evil Stil. Gerade auch wenn ich bedenke das man bei den genannten Szenarien nicht mal in „Sicht-Reichweite“ des Anspruch der obigen Werke rankommt. Wobei dann auch Rollenspiele wie, …
    Grey Ranks: http://bullypulpitgames.com/games/grey-ranks/
    Night Witches: http://bullypulpitgames.com/games/night-witches/
    Oder
    The Forgotten: http://www.drivethrurpg.com/product/153918/The-Forgotten
    Erwähnt wurden. Die mir so einfallen wenn ich an Rollenspiele mit ‚erwachseneren‘ Themen denke.

    1. Maurizio sagt:

      Hallo lieber Teylen!

      Vielen lieben Dank für diesen großartigen Kommentar! Gerade die White Wolf-Geschichte ist sehr interessant und ein Beispiel, welchen Gefahren PnP auch ausgesetzt sein kann.

      Ich finde deine Argumentation sehr schlüssig. Weiterhin verteidige ich zwar, dass ein Warnhinweis durchaus auch positive Auswirkungen haben kann. Einig sind wir uns aber, dass die negative Wirkung deutlich stärker ist.

      Spannend wird es eben da, wo man sich fragen kann, ob es Alternativen gäbe, die ähnlich positive Effekte erzeugen.
      Ein eigenes Label?

      Ich habe das Kiddie-Argument jetzt schon öfter gehört und ich glaube, dass man als Kunde auch in gewisser Weise „geprimed“ ist sobald man ein FSK auf einem dafür untypischen Produkt vorfindet. „Was soll das denn jetzt? Rap-CD mit FSK?“
      Man geht schnell davon aus, dass das Label eine maßlose Übertreibung der „Gefahr“ des Inhalts ist.
      Letztendlich zeigt sich auch gerade beim PnP: Ob ein Rollenspiel anspruchsvolle Themen anspricht oder nicht liegt zu einem großen Teil auch in der Hand des SL und der Gruppe.
      Da muss man dann auch immer noch unterscheiden. Was genau gibt ein Setting und System vor, was macht eine Gruppe daraus?

      Letztendlich ist „ab 18“ auch eine Typfrage. Was ist für dich verstörend? Das kann kein Label dir vorschreiben. Viele verbinden mit solchen Labels aber einen Eingriff des Staates in das Kaufverhalten der Nutzer. Das ist dann selbstverständlich negativ.

      Schade ist jedoch, dass ein Titel nicht freiwillig – unabhängig von öffentlichen Prüfstellen – den Kunden vor seinem Inhalt warnen kann. Zumindest nicht, ohne die Kunden zu spalten:
      -Diejenigen, die sowas Kiddie finden
      -Diejenigen, die das als schlechtes Marketing betrachten
      -Diejenigen, die froh sind, dass Ihre Kinder vor den Inhalten geschützt sind
      -Diejenigen, die das einfach nur lächerlich finden
      -Diejenigen, die auf Ü18 Inhalte wie Gewaltdarstellung abfahren
      -Diejenigen, die glauben, es handle sich um pornografisches Material.

      Will man das als Designer/Publisher? Sicherlich nicht. Es bleibt also nach wie vor die beste Variante, das Werk für sich selbst sprechen zu lassen. Selbst aus Marketingsicht. Will man eine ohnehin schon kleine Zielgruppe weiter aufspalten?

      Auf der anderen Seite: Würde man neue Kunden durch einen solchen Aufdruck gewinnen? „Hey was ist das denn? Warum soll das denn so hart sein?“

      Ein FSK 18 Label hat sicherlich nicht etwas mit Filmen wie „Schindlers Liste“ zu tun. Und da bleibt dann auch die Frage, ob ein Label überhaupt in der Lage ist, anzuzeigen, dass ein Spiel eine gewisse geistige Reife erfordert. Wahrscheinlich nicht. Darüber sprechen sollte man aber dennoch.

      Letztendlich sind wir uns aber sicherlich einig. Niemand will eine staatliche Kontrolle wie bei Filmen (zumal dies auch die künstlerische Freiheit einschränkt).

      Die Handlungsempfehlung für angehende Rollenspielentwickler ist daher von solchen Labels Abstand zu nehmen.

      Das hat auch dein Kommentar sehr klar noch einmal zusammengefasst.

      Noch einmal vielen Dank!

      Dein Maurizio
      und das Pen & Podcast Team

  4. aikar sagt:

    Könnt ihr vielleicht mal eine Folge zu Horror im Rollenspiel machen?
    Ich tue mir da auch nach vielen Jahren Spielleitung noch schwer echtes Gruseln zu erzeugen (und bin da wohl nicht der einzige) und ihr (besonders Ela) scheint da ja einige Erfahrungen zu haben.

  5. Christian sagt:

    Ich lehne bspw. Folter in meinen Spielen kategorisch ab. Mir dreht sich dabei fast wörtlich der Magen um. Mir wird schlecht, wenn mir klar wird, was Menschen anderen Menschen antun können.
    Das ist auch eine allgemeine Tendenz, die in Filmen und Serien um sich greift; 24 z.B. oder „Surrogate“ – da haben mir die entsprechenden Szenen den Film total vermiest. Es würde reichen, sowas nur anzudeuten.
    Anders gesagt, es bereitet mir das Gegenteil von Vergnügen und dann wäre RPG eine echte Strafe.
    James Bond, wie er in Goldfinger auf dem Tisch liegt und der Laser auf ihn zukommt, DAS ist noch lustige Folter. Die Grenze war in Firefly in der Folge, wo Mal und Wash gefoltert wurden, aber der Humor noch rüberkam.

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